Diese Geschichte ereignete
sich im goldenen Zeitalter Narnias, als Peter der Prächtige der König von Narnia
war.
Es war erst einige Zeit
vergangen, seit die Kalormenen unter der Führung von Prinz Rabadash versucht
hatten, Archenland zu erobern. Es war aber den Königen Lune, Edmund und Lucy
gelungen, diese Katastrophe abzuwenden. Auch Peter, der die Riesen im Norden
zurückschlagen musste, war seit kurzem wieder im Lande.
Es war einer der schönen
Frühlingstage, als König Edmund seinen Bruder aufsuchte. "Mein König, hört mich
an!" sagte er, als er die Tür zu Peter’s privater Schreibstube durchschritten
hatte. "Was ist, mein Bruder? Komm und setz dich."
Edmund setzte sich auf einen
der beiden edlen Sessel, die dort für königlichen Besuch standen, Peter nahm ihm
gegenüber Platz.
"Was ist denn?" wartete
Peter auf den Einsatz seines Bruders. Er wusste, Edmund würde nicht überstürzt
sprechen, sondern seine Worte sorgfältig und ehrlich abwägen – dafür liebten das
Volk und Peter ihn.
"Hast du je von dem
schwarzen Einhorn gehört?" fragte Edmund. "Ja, ein Mythos. Eine Legende, ein
solches Tier existiert nicht." "Und weiter?" "Nun ja, die Legende sagt weiter,
dass ein schwarzes Einhorn die Zukunft kennt und wer eins fängt, kann von ihm
seine eigene Zukunft erfahren – warum fragst du?"
"Es wurde eins gesehen"
antwortete Edmund.
"Wie bitte?"
"Oben im tiefen Norden wurde
es gesichtet" antwortete Edmund überzeugt. Doch Peter blieb argwöhnisch: "Bist
du dir sicher? Woher kommt dieses Gerücht?"
"Eine Ente hat es gesehen.
Und, nun ja, sie hat es einem der dortigen Eichhörnchen erzählt und dieses
Eichhörnchen ist nun vor kurzer Zeit hier angekommen. Zurzeit erholt es sich von
der langen Reise."
Peter stand auf. "Weißt du,
wir beide hielten die Geschichte bis vor kurzem für eine reine Legende – ein
Märchen, dass man den kleinen Tieren im Walde erzählt. Und nun willst du mir
erzählen, dass dieses Wunderwesen wirklich existiert. Ich gebe zu, ich würde
gerne losreiten und es suchen."
Nun erhob sich auch Edmund:
"Dann tue dies. Sammle deine Leute und begib dich zur Jagd. Ich werde hier
bleiben und Narnia verwalten. Du kannst mir vertrauen."
"Das weiß ich, mein Bruder.
Und darin sehe ich auch gar kein Problem. Also, lass mich mit dem Eichhörnchen
sprechen und dann entscheide ich."
Nach dem Gespräch mit dem
Eichhörnchen war Peter überzeugt. Er würde sich auf den Weg machen und das
schwarze Einhorn jagen. Edmund blieb wie abgesprochen zurück und auch Susan
wollte lieber in Cair Paravel bleiben – ihr war noch der Schreck von der Flucht aus
Tashbaan in zu naher Erinnerung und sie wünschte sich Ruhe.
Zu Lucys Enttäuschung blieb
auch Mister Tumnus im Schloss. Er sagte zu ihr: "Majestät, verzeiht mir. Aber
ich bin ein alter Faun und die Jagd ist ein Geschäft für die Jungen. Ich wünsche
Euch viel Glück. Möget Ihr die Fährte gut erkennen und Euer Ziel erreichen."
Und so zogen sie los: Peter, Lucy, einige Zentauren, mehrere Zwerge,
Eichhörnchen und einige andere Tiere. Zusammen waren sie in etwa fünfzig
Personen.
Mehrere Tage ritten sie
Richtung Norden. Nach einer Woche waren sie dort, wo das Eichhörnchen die Ente
getroffen hatte. Dort zerstreuten sie sich. Es war vereinbart, dass sie in
kleinen Gruppen nach dem Einhorn suchen und in zwei Tagen wieder zusammenkommen
sollten.
Lucy suchte mit zwei Zwergen
zusammen und am zweiten Tag fanden sie einen Moorwackler, der dort in völliger
Einsamkeit lebte. "Herr Moorwackler", begann Lucy, "wir suchen das schwarze
Einhorn, das hier leben soll. Wir haben gehört, es könne in die Zukunft sehen."
Doch der Moorwackler antwortete nur: "Es gibt keine schwarzen Einhörner. Und
wenn es hier eines gäbe, würdet ihr es nicht fangen. Und wenn ihr es fangen
würdet, könnte es nicht in die Zukunft sehen."
Darauf meinte Borim, der Zwerg zu Lucy: "Majestät, gebt nichts auf sein
Geschwätz. Er ist ein Moorwackler, er kann nicht anders. Es liegt in seiner
Natur, alles negativ auszumalen."
Und so zogen sie weiter.
Da einige Kaninchen im Unterholz Spuren gefunden hatten, entschloss Peter, einen
nahe gelegenen Armeestützpunkt, der, wie viele dieser Art, nach dem Krieg gegen
die weiße Hexe leerstand, als Lagerplatz zu nutzen.
Blitzschnell war der
Lagerplatz aufgebaut und täglich durchstreiften einige Gruppen die Wälder, um
endlich das schwarze Einhorn zu finden. Die drei Zentauren, die Peter begleitet
hatten, forschten in alten Schriften und versuchten, mehr über das Einhorn und
seine Gewohnheiten zu erfahren. Andere reparierten die schon verrottenden Türme
und baute den Platz weiter aus. Im ganzen Lager herrschte große Geschäftigkeit.
Mehrmals täglich ging Peter über den Platz und sprach mit den Anwesenden über
dieses und jenes. Er hörte geduldig den Hasen zu, wenn sie vom Problem der
Karotten sprachen, diskutierte mit den Zwergen über verschiedene Schlachten der
Vergangenheit oder spielte mit einem der Dachse Schach. Peter genoss diese Zeit.
Auch Lucy fühlte sich wohl. Sie hatte schnell Freundschaft mit Borim
geschlossen. Er war ein freundlicher Zwerg, wie überhaupt die meisten Rotzwerge
in Narnia. Die zwei verbrachten viel Zeit miteinander und sprachen über nahezu
alles, was ihnen einfiel.
Selbstverständlich verlor
Borim darüber nie seinen Sinn für die Pflicht, und so kam es, dass er die Vögel
rupfte und häutete, während Lucy neben ihm saß und sich angeregt mit ihm
unterhielt.
So gingen mehrere Tage ins
Land, während die Suche nach dem Einhorn leider erfolglos blieb.
Doch schon nach kurzer Zeit
waren die Nahrungsmittel aufgebraucht. So beschloss Peter, einen Tag zum
Auffüllen der Vorräte zu investieren. Da in dieser Gegend kaum sprechende Tiere
lebten, war es für sie kein Problem, einige der wildlebenden Kaninchen zu
schießen. Auch die Obst- und Früchtevorräte wurden aufgefüllt. Dabei erwiesen
sich besonders die Mäuse als sehr hilfreich.
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Kurz nach der Schlacht gegen
die weiße Hexe waren auf einmal die ersten sprechenden Mäuse aufgetaucht. Die
Mäuse kamen mit dieser neuen Fähigkeit ziemlich gut zurecht, und auch die
anderen Tiere Narnias nahmen sie schnell in ihre Gemeinschaft auf. Als sie nun
erfahren hatten, dass der König selbst Hilfe brauchte, gab es für sie kein
Halten und sie mussten unbedingt mitkommen.
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Da sie naturgemäß immer noch
ziemlich klein waren (natürlich waren sie größer als gewöhnliche Mäuse), war es
für sie kein Problem, durch das dichte Unterholz zu schlüpfen. So fanden sie
teilweise sehr leckere Beeren, die den anderen sonst verborgen geblieben wären.
An diesem Abend bewiesen die
Zwerge ihr Geschick am Herd und zauberten ein wunderbares Mahl.
Auf einmal hörten sie ein
Geräusch, das besonders Peter noch gut in Erinnerung war: Ein Greif kam in Hast
geflogen
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Das letzte Mal war dies kurz
vor der Schlacht mit der Hexe geschehen und dieser hatte damals schlechte
Nachrichten gebracht: Das feindliche Heer waren ihnen haushoch überlegen
gewesen. Selbst der Einwand von Oreuis, dem Zentauren, Zahlen würden keine
Schlachten gewinnen, hatte ihm damals kaum Mut machen können.
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Der Greif hielt sich nicht
lange mit Höflichkeitsgebaren auf, sondern bat darum, sofort mit Peter und Lucy
allein zu sprechen. Sie verließen die anderen und zogen sich in Peters Zelt
zurück.
Dort sagte der Greif: "Mein
König, verzeiht die Störung. Aber euer Bruder schickt euch diese Nachricht: Eine
Horde Minotauren wurden gesichtet. Sie greifen die Grenzen Narnias an. Euer
Bruder sammelt das Heer und bereitet sich darauf vor, ihnen entgegen zu ziehen."
Peter konnte seine
Überraschung kaum verbergen – er war davon ausgegangen, dass sie die Anhänger
der Hexe vertrieben hatten. Sicher, sie hatten noch nicht alle vernichtet, aber
es war lange ruhig um sie gewesen.
"Was denkst du?" fragte
Lucy. Doch letztlich konnte sie die Antwort schon in seinen Augen lesen. "Wir
werden nach Cair Paravel reiten. Wir werden Edmund helfen." "Meinst du denn, unser
Bruder braucht Hilfe?" Sie wandte sich an den Greif "Hat er sonst noch was
gesagt?" "Nein, Majestät", erwiderte der Greif. "Nur diese Nachricht."
Lucy legte Peter den Arm auf
die Schulter. "Du kennst Edmund genau so gut wie ich. Er ist in der Lage,
Schwäche einzugestehen. Er würde es dir sagen, wenn er deine Hilfe bräuchte."
"Lucy, ich bin der höchste König von Narnia. Ich sollte an der Front stehen."
In diesem Moment ließ Lucy
ihn los und stellte sich vor ihn. Sie war kleiner als er, so dass sie zu ihm
aufschauen musste: "Peter, Edmund hat dir versprochen, auf Narnia aufzupassen.
Und du hast versprochen, ihm zu vertrauen. Ich weiß, dass du dich nur um sein
Wohl sorgst. Und auch ich wäre gerne in der Nähe meines Bruders. Aber du weißt
auch, dass er ein großer Feldherr ist. Denk daran, wie er vor kurzem Archenland
vor der Invasion der Kalormenen bewahrt hat." Peter schaute seine Schwester mit
warmen Augen an. "Du magst Recht haben, Lucy. Ich werde darüber nachdenken und
erst morgen meine Entscheidung fällen. Greif, vielen Dank für deine Nachricht.
Ich bitte dich, bleib noch eine Nacht hier und bring morgen meine Antwort
zurück." "Ja, mein König" erwiderte der Greif. Lucy stupste den Greif an und er
verstand. Die beiden ließen Peter allein.
Bis zum Morgengrauen hatte
sich die Nachricht vom Angriff der Minotauren im ganzen Lager herumgesprochen.
Alle warteten auf Peters Entscheidung.
So rief Peter das ganze
Lager zusammen und gab dem Greif folgende Botschaft mit:
"Bring diese Nachricht zu König Edmund, meinem Bruder: Beim Löwen wünschen wir
König Edmund und seinen Getreuen alles Gute für die bevorstehende Schlacht. Wir
werden in Gedanken bei ihm sein und sobald er uns ruft, werden wir reiten –
reiten ihm zu helfen. Möge Aslan mit ihnen sein."
Spontan brach Applaus aus,
während der Greif sich in die Lüfte schwang und Richtung Cair Paravel flog.
Natürlich war Peters
Entscheidung das Gespräch des Tages. Und obwohl einige, unter ihnen die Mäuse,
gerne in die Schlacht gezogen wären, waren nahezu alle derselben Meinung:
Peters Beschluss war, wie Borim es Lucy gegenüber ausdrückte, "eines Königs mehr
als würdig."
Im Laufe der nächsten Tage
warteten alle auf eine Nachricht von Edmund. Die Unsicherheit im Lager war groß:
die Älteren erinnerten sich noch gut an die früheren Kämpfe gegen die Minotauren
und wussten, wie gefährlich diese Krieger sein konnten.
Nach etwa einer Woche
tauchte der Greif wieder auf. Triumphierend kreiste er über dem Lager und schrie
"Sieg, Sieg". Alle liefen zusammen, während der Greif landete: "Sieg, mein
König. Wir haben gesiegt." "Erzähl", sagte Lucy, die es kaum erwarten konnte, zu
erfahren, was geschehen ist.
"Euer Bruder hat noch vor
der Schlacht Prinz Cor zu sich geholt. Dieser sollte sich seine Sporen in der
Schlacht verdienen. So zogen sie dann los. Als sie dann die Minotauren gefunden
hatten, etwa siebzig an der Zahl, war es der Prinz, der vorschlug, sie von
mehreren Seiten zu überrennen. Der König teilte sein Heer in mehrere Abteilungen
und führte Cors Plan aus. Kein einziger entkam. Euer Bruder schlug Cor noch auf
dem Schlachtfeld zum Ritter. Während ich euch hier berichte, feiert Cair Paravel mit
Anvard zusammen den Sieg."
In Lucys und Peters Augen
zeigten sich Freude und Stolz über die Leistung ihres Bruders – er hatte nicht
nur die Bedrohung von Narnia abgewandt, sondern zugleich Cor, den jungen
Prinzen, geschult. In diesem Moment wurde den beiden wieder einmal klar, welchen
Schatz sie an ihrem Bruder hatten.
An diesem Tag feierte das
gesamte Lager den Sieg.
Doch die nächsten Wochen
waren alles andere als erfolgreich. Das schwarze Einhorn schien wie vom Erdboden
verschluckt. Tagsüber suchten die Hunde fruchtlos nach einer Fährte und des
Nachts fanden die Eulen nicht mal den Schatten eines Einhorns. Die Stimmung im
Lager wurde mürrischer, zumal die ersten Tiere mittlerweile fort eilen mussten,
da sie in ihrer Heimat benötigt wurden.
So kam es, dass Peter sich
mit Lucy unterhielt: "Was meinst du? Hat diese Jagd noch einen Sinn? Sollen wir
die Suche aufgeben? Es wäre das erste Mal …" "… dass wir eine Jagd nicht
beendet hätten oder irgendeine andere Tat unvollendet gelassen hätten, ich
weiß." beendete Lucy seinen Gedanken. Auch sie hatte sich natürlich schon ihre
Gedanken gemacht. "Und was würde das ändern, Peter? Sicher, wir hätten einen
Misserfolg vorzuweisen, aber wäre das so schlimm? Würde es uns einen Zacken aus
der Krone brechen?"
Ein Lächeln huschte über Peters Gesicht. Sie schaffte es doch immer wieder, ihn
zum Schmunzeln zu bringen. "Nein, Lucy, natürlich nicht. Ich könnte damit leben,
wenn es so sein sollte. Aber -"
"WIR HABEN ES, WIR HABEN
ES!" die Stimme eines Kaninchens schallte über den Platz und unterbrach Peter.
Peter und Lucy stürmten aus dem Zelt auf das Kaninchen zu. "Ihr habt es? Wo ist
es?" wollte Peter wissen.
"Majestät, wir waren zu mehreren unterwegs. Einer der jungen Hunde schnappte
eine Spur auf, der wir folgten. Sie schien direkt an einer Felswand zu enden,
doch in dem Fels war ein Gang – durch den kamen wir in ein kleines Tal. Und dort
fanden wir es: den Schlafplatz eines Tieres – eines großen Tieres. In den Bäumen
sind Schrammen zu sehen, so als hätte dort jemand ein Horn geschärft. Wir sind
uns sicher – dort lebt das Einhorn."
Sofort war die
Unternehmungslust von Lucy und Peter wiederhergestellt – sie waren kurz vor
ihrem Ziel.
"Hol die anderen Tiere
zurück. Nicht, dass wir uns verraten", wies Peter das Kaninchen an. Er selbst
holte die Zentauren, Borim und einen der Hunde zusammen und plante, wann und wie
das Einhorn zu überwältigen sei, ohne ihm einen Schaden zuzufügen.
Sie kamen zu dem Schluss, es noch in dieser Nacht einzufangen. Zu diesem Zweck
würden sich Peter, die Eulen, die Zwerge und die Pferde dort verstecken. Sobald
das Einhorn sich schlafen gelegt hatte, würden sie es mit einem Netz fangen und
dann auf einem Karren zum Lager bringen.
Um Mitternacht gingen sie
los.
Am nächsten Morgen war das Einhorn gefangen – doch die Erfolgsmeldung blieb aus.
Peter war den ganzen Tag zusammen mit den Zentauren und dem Einhorn in einem der
alten Gebäude des Lagers. Dort, so schien es, diskutierten sie.
Erst im Laufe des Tages
wurde bekannt, dass Peter erst am späten Abend erscheinen würde. Alle, unter
ihnen auch Lucy, warteten gespannt. Lucy konnte die Spannung zwar kaum
aushalten, aber sie wusste, dass es ihre Pflicht als Königin war, jetzt nicht
gegen Peters Anordnungen zu verstoßen.
Am Abend trat Peter,
offensichtlich erschöpft von den Gesprächen, aber auch zufrieden und würdevoll,
vor die Menge: "Liebe Gefährten, gestern ging sie zu Ende – unsere große Jagd.
Wir haben es geschafft und das schwarze Einhorn gefangen genommen. Doch ich habe
eine bedauerliche Nachricht für euch:
Die alten Legenden irren sich."
Ein Raunen ging durch die
Menge, und ein Hund sprach aus, was alle dachten: "Dann war all unsere Arbeit
etwa umsonst?"
"Nein", erwiderte Peter,
"das war sie nicht. Ich habe, nachdem wir das Einhorn freigelassen haben, lange
mit den Zentauren gesprochen. Wir haben erkannt: Es gibt nur einen, der die
Zukunft kennt – und er ist auch der einzige, der sie kennen
kann: Aslan,
der große Löwe.
Und wir, wir sind diejenigen, die diese Zukunft formen und gestalten können.
Manchmal lässt uns Aslan einen Blick auf die Zukunft werfen. Und das wisst ihr.
Die Zentauren zum Beispiel haben immer wieder Propheten in ihren Reihen.
Sicher, man könnte sagen, unsere Reise sei erfolglos gewesen. Wir kennen die
Zukunft immer noch nicht. Aber ich habe etwas gewonnen: die Erkenntnis, dass ich
die Zukunft nicht kennen muss. Es reicht mir, wenn ich den kenne, der die
Zukunft in seiner Hand hat. Mit seiner Hilfe kann ich in die Zukunft gehen!"
Nach diesen Worten herrschte andächtige Stille. Dann, nach einiger Zeit, fing
Borim an zu klatschen. Lucy stieg mit ein. Immer mehr verliehen ihren
Empfindungen Ausdruck – das Lager bebte.
An diesem Abend feierten sie
den Abschluss ihrer Jagd. Sie alle hatten Peters Worte verstanden und
verinnerlicht.
Am nächsten Tag wurde das
Lager abgebaut und so hergerichtet, dass es nun einige Zeit verlassen bleiben
konnte, ohne gleich zu zerfallen.
Auf der Heimreise nach
Cair Paravel ritten Lucy und Peter nebeneinander. Borim, der die beiden lieb
gewonnen hatte und nun mit nach Cair Paravel wollte, war bei ihnen.
Nach einiger Zeit fragte er: "Und nun, mein König, wie geht es weiter?" Peter
lächelte. "Nun ich denke, es wird ähnlich sein, wie bisher. Wir werden Narnia
beschützen, und mit den Bewohnern unser Leben teilen. Und egal, welche
Herausforderungen sich so ergeben, wie werden sie furchtlos angehen –
schließlich ist Aslan auf unserer Seite."
Ein verstehendes Lächeln
blitzte durch Lucys und Borims Gesicht, denn sie wussten, dass Peter mit dieser
Aussage Recht hatte.