Disclaimer: Die Marke 'Narnia', die Fiktion und sämtliche Begriffe, Figuren, Charaktere, etc daraus ge­hören C.S. Lewis. Diese Fan­fictions dienen der Unter­haltung und sind ohne jedes finanzielle Inter­esse geschrieben und veröffentlicht wor­den. Ver­antwortung und Copy­right für den Inhalt der Ge­schichte ver­bleiben bei mir, dem Autor. Eine Verletzung von Urheber­rechten ist nicht beabsichtigt.

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narnia
Die Ballade vom Raben

Als auf Narnias Königsthron
saß Kaspian, der Adamssohn,
da war auch mit an seinem Hof
Sprachgut, ein echter Philosoph.
Sprachgut war ein schwarzer Rabe
und er hatte eine Gabe:
Er verstand, was heut' geschehen,
und konnt' in die Zukunft sehen.

Wenn Kaspian in Kriege zog,
der Rabe immer mit ihm flog.
Er half ihm dann mit seinem Rat -
der König schaffte manche Tat.
Bald Frieden herrscht' im ganzen Reich,
und so der König sprach sogleich:
„Ich erfülle mein Versprechen:
Die Lords suchen und dann rächen!“

Er baut' die „Morgenröte“ auf
und dann, bei ihrem Stapellauf
gab der Rabe seinen Segen:
„Gutes wirst du so erleben.“
Trotz Bitten - Sprachgut blieb zurück,
er wollte nicht aufs Meere mit.
Er sprach: „Mein Platz war nie das Meer,
so lieber dien' ich hier, mein Herr.“

Doch als der König wiederkam
mit seiner Liebe, Arm in Arm,
meint' der Rab' - statt Gut's zu singen:
„Sie wird dir noch Kummer bringen.“
Und als Kaspian das hörte,
ihn die Warnung sehr empörte:
„Du, Sprachgut, bist ein Unglückstier -
Verbannt bist du ab jetzt von hier!“

Jahre kamen, Jahre gingen,
er vergaß des Rabens Singen.
Indes er einen Sohn bekam,
der wurd' zu einem jungen Mann.
Doch plötzlich kam der schlimme Tag,
an dem die Königsgattin starb.
Als dann der einzig' Sohn verschwand,
da trauerte das ganze Land.

Trauer drückt' den König nieder,
da erinnert' er sich wieder.
„Welch starker Kummer mir geschah,
des Rabens Warnung wurde wahr!
Ich will um Verzeihung bitten.“
Er ließ nach dem Raben schicken.
Doch der Rab' ward' nicht gefunden,
er war scheinbar auch verschwunden.

Am Jahrestag des Bannes dann
hörte der König Vogelsang.
So Kaspian ging vor das Tor,
ein grauer Rabe saß davor.
„Sprachgut bin ich“, sprach der Rabe,
„Höre König, was ich sage:
Ihr habt mich einst von hier verbannt,
weil ich die Zukunft Euch genannt.

So zog ich aus Narnia fort,
flog rastlos ich von Ort zu Ort.
Und sehr oft ich daran dachte,
welche Nachricht ich Euch brachte.
Ein Leidensbringer, ich? Oh, nein!
So ließ' ich meine Gabe sein.
Nun fragt mich nicht nach eurem Sohn,
denn meine Antwort kennt Ihr schon.“

„Weder wollt' ich danach fragen
noch dich heut' erneut anklagen.
Das Gegenteil ist vielmehr wahr:
Mir wurde durch die Trauer klar,
der Bannspruch war von mir nicht Recht,
ich handelte als König schlecht.
Vergib mir diesen bösen Lohn
und komm zurück an meinen Thron.“

Der Rabe war den Tränen nah
und er antwortete mit „Ja“.
Als Sprachgut kam zum Hof zurück,
war bei der Trauer etwas Glück!
Es war fast wie früher wieder,
doch war'n alt des Raben Glieder.
Ein Winter ging, ein Sommer kam
und Sprachguts Flügel wurden lahm.

Und als starb der alte Rabe,
trug ihn Kaspian zu Grabe.
Es war ein Grab mit einem Stein
und dort gravierte man dann ein:
„Wer diese Zeilen lesen kann,
dem wünscht der König Kaspian,
'nen Freund, der macht dein Leben reich,
'nen Freund dem Raben Sprachgut gleich!“

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