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Helden & Diebe


Er hasste Pla'ka – dieser Planet war heiß, trocken und staubig. Wie lange sie schon hier waren, wusste er nicht. Was sie hier taten? Sie kämpften für die Republik. Sie kämpften immer für die Republik. Dafür waren sie erschaffen. Und einem normalen Klon hätte diese Antwort auch gereicht – aber Vod war kein normaler Klon.
Er war ein ADVANCED RECON COMMANDER, abgekürzt ARC. Sie waren mit den anderen Klonen geschaffen worden, aber im Gegensatz zu ihnen waren sie kreativer und unabhängiger – mehr Einzelgänger wie Jango Fett, weniger gefügig als die anderen Klone. Anfangs hatten die Kamonianer sie deswegen gar nicht einsetzen wollen, aber mittlerweile waren die ARC-Trooper zu Legenden in der Armee der Republik geworden. Überschattet wurde dieser Ruhm nur noch durch die Jedi – und der Tatsache, dass die ARC-Trooper langsam ausstarben. Es gab nur eine Generation von ihnen. Und der Krieg hatte sie sehr stark dezimiert.

Allein auf Pla'ka waren seit ihrer Ankunft schon vier ARC's gestorben. Vod war der letzte von ihnen. Zusammen mit einer dezimierten Legion Klonsoldaten und einigen Jedi stand er nun auf Pla'ka und kämpfte für die Interessen der Republik.

Doch was sollte das bedeuten? Er und seine Brüder sie würden ihr Leben lang für die Republik kämpfen, aber sie würden nie erfahren, was die Republik eigentlich ist. Für sie war es nur ein Begriff, ein Lebensbereich, der für sie ebenso schützenswert wie unerreichbar ist.
Während Vod hoch über dem Lager der Republik auf einem Hügel stand und auf dieses, das gerade erwachte, hinabschaute, trat Far'iki zu ihm. Er war einer der Jedi – und sein Freund.

Far'iki war erst vor einem Jahr zum Jedi ernannt worden – und kurz danach, beim ersten Einsatz mit seinem Meister, war dieser um's Leben gekommen. Seitdem trug Far'iki zwei Lichtschwerter – seines und das seines Meisters. Allerdings setzte Far'iki nie beide in einem Kampf ein. Er schien das seines Meisters als Erbe und Erinnerung, nicht als Waffe zu betrachten.

Far'iki war ein Zabrak. Direkt nach seinem Hornkranz begann sein schwarzes Haar, dass er nur kurz geschnitten hatte – wie er schon mehrmals gesagt hatte, "wegen seiner Padawanzeit". Anscheinend wollte er sie nun länger wachsen lassen. Sein Gesicht war edel, doch man erkannte ihn im, wie in jedem in diesen Tagen, die Anstrengungen und Erschöpfung des Krieges. Er trug eine dunkelbraune Tunika. Um den Schultern und Unterarme hatte er zusätzlich schwarzes Leder gebunden hatte. Zum einen natürlich zum Schutz, zum anderen, wie Vod vermutete, um ein eindrucksvolleres Aussehen zu bekommen.

Vod selbst trug seine ARC-Rüstung. Diese unterschied sich von einer normalen Klon im Wesentlichen durch die blauen Markierungen und Streifen, die Vod's Rang als ARC-Leutnant anzeigten. Natürlich trug Vod auch einen blauen Kama – einen dem Anschein nach offenen Rock aus widerstandsfähigem Leder, ein Relikt der Mandalorianer, zu denen auch Jango gehörte. Bewaffnet war er mit zwei Handblastern, außerdem trug er meistens einige Handgranaten bei sich. Natürlich durften auch die Vibroklingen in seinen Unterarmrüstungen nicht fehlen. Lediglich auf seinen Helm hatte er an diesem Morgen bis jetzt verzichtet.

*****

Far'iki begrüßte Vod: "Guten Morgen, mein Freund. So früh schon auf?"
"Ja, Far'iki" antwortete er. Außerhalb des Schlachtfeldes hatten sich beide entschieden, sich nicht mit ihren Rängen anzusprechen. "Ich brauchte Zeit zum Nachdenken."
"Worüber denn?"
"Über den Krieg und die Republik – und über mein Leben."

Far'iki schwieg. Er hatte so etwas schon vermutet. Die Klone waren nicht dumm – erst recht nicht die ARC. Sie wussten, dass sie nur als Kanonenfutter galten – sie protestierten nur nicht. Aber sie machten sich ihre Gedanken.

*****


So standen die beiden Freunde nebeneinander und blickten auf das Lager hinab. Langsam versammelten sich die Klontruppen auf dem offenen Platz und begannen zu singen – sie sangen das "Vode An", eine Art Schlachtgesang der Republik. Die Republic Commandos, eine weitere Spezialeinheit der Klonarmee, hatten dieses Lied, dass in mando'a geschrieben war, ursprünglich in die Armee gebracht und die Jedi hatten diesen Prozess, so gut es ging, unterstützt. So klang nun der vielstimmige Chor leise, aber doch deutlich bis hinaus zum dem Hügel:

"Kandosii sa kar'ta, Vode An.
Coruscanta a'den mhi, Vode An.
Bal kote, darasuum kote,
Jorso'ran kando a tome.
Sa kyr'am nau tracyn kad, Vode an.

Motir ca'tra nau tracinya.
Gra'tua cuun hett su dralshy'a.
Aruetyc runi solus cet o'r.

Motir ca'tra nau tracinya.
Gra'tua cuun hett su dralshy'a.
Aruetyc runi trattok'o."

Far'iki wusste nicht, wovon genau das Lied sprach. Aber selbst hier, auf dem Hügel, weit weg von Sängern, konnte er sich dem Einfluss nicht entziehen – es verband alle, die es sangen und auch alle, die es nur hörten. Sie gehörten zusammen.
Und als sich Far'iki dann kurzzeitig zu seinem Freund drehte, sah er, wie dieser leise mitsang.

*****


Kurze Zeit später begann das tägliche Briefing, an dem außer Vod und Far'iki die beiden anderen Jedi und ein ARC Commander teilnahmen. Der ARC Commander hieß Alori und er und Vod kamen nur schlecht miteinander aus. Alori bildete sich auf seine Zusatzausbildung vom Klon zum ARC sehr viel ein und konnte es nur schwer ertragen, dass Vod, als echter ARC, ihm tatsächlich einiges voraus hatte. Doch selbstverständlich ließen sich beide Klone ihre Antipathien im Einsatz nicht anmerken.

Der zweite Jedi war Baruta, ein Calamari. Er war in den mittleren Jahren und trug einen weißen Anzug ohne irgendeine Art von Schmuck. Als jemand, der auf einem Wasserplaneten geboren war, machte ihm die Atmosphäre von Pla'ka besonders zu schaffen.

Das Kommando über die komplette Truppe hatte Valenthine, ein Jedimeister. Er war schon in früheren Zeiten für sein taktisches Denken bekannt gewesen und unter seiner Leitung wurden die meisten Einsätze ohne größere Verluste durchgeführt. Valenthines Oberkörper war der eines Menschen, aber er hatte die Beine eines Ziegenbocks. Vor tausend Jahren hatte seine Spezies einige Jedi gestellt, die in der letzten Schlacht gegen die Sith kämpften und fielen. Einer von ihnen war der sowohl für seinen Mut berühmte als auch für seine Dickköpfigkeit und Extravaganz berüchtigte Jedi Valenthine Farfalla gewesen.

Doch Valenthine hatte von seinem Namensbruder den Mut geerbt, nicht die Extravaganz. Außerdem zeichnete er sich durch einen stark militärischen Verstand aus. Er war ein guter Stratege und war auch immer bereit gewesen, große Risiken, sowohl für ihn als auch seine Getreuen, einzugehen um sein Ziel zu erreichen. Diese Einstellung führte in Friedenszeiten oft zu Konflikten zwischen ihm und dem Jedirat, aber in diesem Krieg hatte diese Handlungsweise sowohl ihm als auch vielen Klonkriegern schon das Leben gerettet.

Seine Aufgabe war nun, diesen Planeten von den Separatisten zu befreien. An sich war der Planet Pla'ka aus militärischen oder ökonomischen Gesichtspunkten eher bedeutungslos, aber Senator Hafi'Ta kam von diesem Planeten und setzte alles daran, um seine Heimat wieder freizubekommen. Außerdem wollten sich die Jedi weitere verhängnisvolle Niederlagen, wie zum Beispiel auf Jabiim, um jeden Preis vermeiden.

Und deswegen standen sie hier und kämpften nun schon seit einem halben Jahr um die Vorherrschaft auf Pla'ka. Seit ihrer Ankunft war es ein stetiges Auf und Ab gewesen, ein Angreifen und ein Zurückziehen. Einige größere Städte waren schon nach kurzer Zeit befreit worden und hatten wieder zu einer gewissen Normalität gefunden. Doch noch war beinahe die Hälfte des Planeten unter der Herrschaft der Separatisten.

Bei den täglichen Briefings ging es dementsprechend um die aktuellen Truppenbewegungen der Separatisten, die Nachschubanforderungen ihrer eigenen Armee und den Kriegsverlauf in der Galaxie. Es schien so, als ob die Separatisten sich seit einiger Zeit auf Rückzug befanden und langsam machte sich das auch auf Pla'ka bemerkbar. Immer öfter wurden Droiden von dem Planeten wegverlegt, ohne dass Ersatz geliefert wurde.

Diese Veränderung machte die Jedi misstrauisch, doch Alori wollte diese Schwäche ausnützen. So kam es regelmäßig zu Disputen zwischen Alori und den Jedi, wobei sich Vod eher auf die Seite der Jedi schlug. Auch ihm kam diese Situation eher sonderbar vor. Es schien ihm manchmal so, als würden die Separatisten den Kampf künstlich aufrechterhalten.

Es verwundert nun sicher nicht, dass Alori zu den Jedi keine gute Beziehung hatte. Er betrachtete sie mittlerweile mehr als Störfaktoren statt als Anführer. Dazu kam, dass die Jedi bei den Briefings auch über aktuelle Politik sprachen und dabei nicht an Kritik am obersten Kanzler der Republik, Palpatine, sparten. Sie hielten seine Taktik für zu chaotisch und befürchteten, dass Palpatine mehr an eigener Macht als an der Beendigung des Krieges interessiert war. Doch für Alori war Palpatine nicht nur Kanzler, sondern auch oberster Heerführer: Sein Wort stand noch über den Befehlen der Jedi.

*****

So verlief der Krieg mehrere Wochen, bis eines Tages an zwei verschiedenen Stellen in dem republikanischen Verteidigungswall Durchbrüche gemeldet wurden. Valenthine beschloss, dass er sich den einen anschauen würde und schickte Baruta mit Alori zu dem zweiten. Far'iki und Vod sollten im Lager bleiben und gegebenenfalls Verstärkung schicken.

*****

Da in der Basis relative Ruhe herrschte, entschloss sich Far'iki, diese Zeit zur Meditation zu nutzen und verschwand in seinem Quartier.

Vod blieb in der Zentrale und überwachte den Funkverkehr. Er bemerkte eine verschlüsselte Botschaft, die direkt zu Alori gesendet wurde. Die einfacheren Entschlüsselungsroutinen konnten die Nachricht nicht dekodieren und so beschloss er, Far'iki um Hilfe zu bitten.

Auf dem Weg zu dessen Quartier begegneten ihm zwei Klone, die in voller Montur und angelegtem Blastergewehr ebenfalls auf dem Weg zu Far'iki's Quartier zu sein schienen.
Vod sprach sie an: "Was habt ihr vor?"
Der eine Klon erwiderte "Die Feinde der Republik müssen getötet werden."
Und der andere ergänzte "Die Order 66 wurde in Kraft gesetzt."
Vod war irritiert. Order 66? Warum? waren seine Gedanken. Nach außen hin aber reagierte er blitzschnell: "Negativ. Ihr werdet die Order 66 nicht an General Far'iki ausführen."
"Dieser Befehl kommt vom Kanzler persönlich." erwiderten die Klone.
"Das ist mir egal" sagte Vod und zog seine Handblaster. "Ihr werdet jetzt verschwinden und mich mit dem Jedi allein lassen."
Die beiden Klone zögerten kurz, doch sie wussten, dass der ARC-Tropper ihnen überlegen war. So verschwanden sie aus dem Gebäude.
Vod dagegen ging direkt zu Far'iki's Quartier. Ihm war klar geworden, dass der Aufruf der Order 66 nicht korrekt sein gewesen konnte. Er war der ranghöchste Klon und hätte informiert werden müssen. Hinzu kam, dass es keine Meldungen über Jedi, die sich gegen die Armee gewandt hätten, gab. So unwahrscheinlich es ihm vorkam, aber es schien, als führte Palpatine einen Putsch durch.

*****

"Hört mich an, General. Die Order 66 wurde ausgerufen." Mit diesen Worten holte Vod seinen Freund aus der Meditation.
"Order 66?" Far'iki schaute ihn fragend an.
"General, alle Jedi wurden zu Staatsfeinden erklärt und sollen ausgelöscht werden. Jeder einzelne Jedi ist von nun an ein Feind der Republik."
Far'iki's Gesichtsausdruck wechselte von Verwunderung zu Verzweiflung. "So bist du gekommen um mich zu töten?"
"Nein, General. Ich kam um Sie zu warnen."
"Zu spät. Sie stehen bereits vor der Tür. Gleich werden sie den Raum stürzen und mich töten." Resigniert stand Far'iki auf und nahm sein Lichtschwert vom Gürtel. Er bereitete sich auf sein letztes Gefecht vor.

Doch er nahm war, dass Vod sich neben ihm aufstellte, und seine Handblaster zog.
"Mein Freund, dies ist nicht dein Kampf."
"Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen." Die Stimme von Vod zeigte, was durch den Helm an Gefühlsregungen verborgen war: Er stand zu seinem Freund.

Far'iki musste lächeln. Er griff zu dem Lichtschwert seines Meisters. "Wollen doch mal sehen, ob wir zwei den Klonen den Tag verderben können!"

*****

Die Klone waren gut ausgebildet. Es kam in der ganzen Galaxie nichts Vergleichbares. Und die Aufgabe, einen feindlichen Raum zu stürmen, war eine ihrer Standardoperationen. Als sich die Türen auch nur einen Spalt öffneten, schossen einige Klone ihre Blastergewehre ab, während andere Granaten in den Raum warfen. Doch die Granaten kamen zurück.

Noch bevor sie reagierten konnten, explodierten die Geschosse und schleuderten die Klone durch den Raum. Rauch füllte alles aus.

In dem Raum erkannten die Klone zwei leuchtende Strahlen, einen blauen und einen gelben. Sie eröffneten das Feuer, doch die Klingen drehten sich blitzschnell um den Jedi und kein Schuss vermochte seine Verteidigung zu durchdringen.

Zugleich eröffnete aus dem Nebel ein weiterer Kontrahent das Feuer auf die Klone. Er bewegte sich wie der Jedi schnell und die Klone schafften es nicht, ihn präzise anzuvisieren.

Innerhalb weniger Minuten waren die Klone tot.

*****

"Warum nur wurde Oder 66 ausgerufen?" fragte Far'iki, während er die Lichtschwerter zurück an seinen Gürtel hängte.
"Ich weiß es nicht, aber der Befehl kann nur vom Kanzler Palpatine persönlich kommen." erwiderte Vod.
"Weißt du, was mit Valenthine und Baruta geschehen ist?" fragte Far'iki weiter.
"Nein, lass uns schnell in der Zentrale nach Nachrichten schauen." Vod und Far'iki machten sich auf den Weg.

*****

In der Tat wurde versucht, Kontakt mit der Basis aufzunehmen. Vod nahm die Nachricht an. "Status?"
"Hier Commander Alori: Order 66 ausgeführt. Status in der Basis?"
"Alle Verräter wurden eliminiert" antwortete Vod.
"Bestätigung. Kehren zurück zur Basis." Alori beendete den Kontakt.

"Wir müssen weg. Alori wird bald hier ankommen und dann wird jeder Klon auf Pla'ka hinter uns her sein." Schnell und vorsichtig gelangten Vod und Far'iki zu dem Fuhrpark der Basis. Nachdem sie die Wachposten ausgeschaltet hatten, stiegen sie in einen der Speeder ein. Sobald sie außerhalb der Sichtweite der Basis waren, beschleunigte Vod auf Höchstgeschwindigkeit und nahm Kurs auf die nächste Stadt.

*****

Als Alori die Basis erreichte, merkte er, dass die Meldung der Basis eine Fälschung gewesen sein musste. Ein Teil der Klone war tot, ein Speeder verschwunden und keine Spur von dem Jedi weit und breit, weder sein Körper noch seine Waffe. Er musste entkommen sein. Sofort machte sich Alori mit vier Klonen auf den Weg. Er musste diesen Jedi kriegen.

*****

Vod und Far'iki flogen mit Höchstgeschwindigkeit über den weißen Sand der Wüste, die sie noch von der Stadt trennte. Doch sie hatten Pech. Schon nach kurzer Zeit begann einer ihrer Motoren zu stottern und sie mussten auf die halbe Geschwindigkeit drosseln, um eine Explosion des Triebwerkes zu verhindern.

Nach einiger Zeit bemerkten sie hinter sich einen weiteren Speeder – Vod sprach aus, was beide dachten: "Alori".
Er war ihnen auf die Schliche gekommen und jagte sie nun. Far'iki wollte schon das defekte Triebwerk hochfahren und so eine Explosion des Triebwerks riskieren, als Vod abwehrte: "Wir können nicht die ganze Zeit davon laufen." Far'iki wendete den Speeder.

*****

Beide Speeder fuhren aufeinander zu und beide eröffneten das Feuer. Die Klontrooper trafen den anderen Speeder mehrmals. Das zweite Triebwerk fing an zu qualmen. Far'iki drehte bei und drosselte die Geschwindigkeit. Er und Vod sprangen aus dem noch fahrenden Speeder, der sich wenige Meter später in den Sand bohrte und explodierte.

*****


Alori ließ seinen Speeder ebenfalls anhalten. Die Waffen im Anschlag stand er mit den vier Klonsoldaten den beiden Gegnern gegenüber. "ARC-Leutnant, lege deine Waffe nieder und du wirst nicht vor's Kriegsgericht kommen. Doch du, Jedi, du musst sterben."
Vod's Antwort bestand darin, dass er das Feuer eröffnete. Doch das Gefecht war ebenso kurz wie sinnlos. Vod konnte keinen Treffer auf die hinter dem Speeder verschanzten Soldaten landen und auf seiner Seite wehrte Far'iki sämtliche Schüsse ab.

Alori rief ein zweites Mal: "ARC-Leutnant, du kannst dich ergeben. Dir wird nichts geschehen." "Ich beuge mich nicht einem normalen Klon." "Dann stirb, wie der Jedi stirbt."

Weitere Schüsse wurden ausgetauscht. Doch dann ging Alori ins freie Feld und warf seinen Blaster weg. "Kämpfe! Kämpfe Mann gegen Mann, wenn du dich traust."

Auch Vod warf seine Blaster weg und ging auf den freien Platz zwischen den beiden Fronten. Die Klontrooper senkten ihre Waffen und auch Far'iki senkte seine beiden Lichtschwerter.

Alori stürmte auf Vod zu. Er versuchte einen Treffer auf dem Helm zu landen, aber Vod konnte diesen abwehren und einen Gegenschlag auf Alori's Brust landen. Doch die Rüstung minderte den Schlag ab. Alori packte Vod's Arm und versuchte, ihn zu Fall zu bringen – ein gezielter Tritt in die Kniekehlen half ihm dabei. Vod ging zu Boden, rollte sich ab und kam wieder auf die Beine.

Ein zweites Mal stürmte Vod auf ihn zu – er sprang regelrecht gegen Vod's Brust und riss ihn wieder zu Boden. Mit aller Wucht schlug er auf Vod's Visier.

*****

Far'iki sah einen gespenstisch anmutenden Kampf. Zwei Krieger in identischer Rüstung lieferten sich ein lautloses Duell. Sämtliche Geräusche, außer dem Knirschen des Sandes, wurden durch die Rüstungen verschluckt. Gebannt wartete Far'iki auf den Ausgang. Er hoffte, dass Vod die Oberhand bekommen könnte.

*****

Alori hatte Vod im Griff und schleuderte ihn auf den Boden. Dabei traf Vod's Kopf auf einen Stein und das Visier zersprang. Vod befreite sich und brachte einige Meter zwischen sich und Alori. Er nahm seinen zerstörten und somit nutzlos gewordenen Helm ab und schleuderte ihn von sich, während er noch auf dem Boden kniete.
Alori rannte wieder auf ihn zu – Vod ballte seine rechte Faust und streckte sie ihm entgegen. Kurz bevor Alori auf die Faust prallte, ließ Vod seine Vibroklinge rauspringen und riss den Arm hoch. Er traf genau die Stelle am Nacken zwischen Anzug und Helm, dort wo es ein Loch in der Panzerung gab. Sofort wurde Alori abgebremst
Langsam stand Vod auf, schaute Alori auf sein Visier und flüsterte: "Du warst nie ein ARC." Dann zog er mit voller Wucht die Klinge durch Alori's Hals.

Alori's Leichnam fiel zu Boden.

Vod sah auf – die anderen Klonkrieger legten auf ihn an, doch sie wurden alle gegen den Speeder geschleudert. Vod wusste, wer das zu verantworten hatte – so was konnte nur ein Anwender der Macht bewirken.
Langsam drehte er sich zu Far'iki um. "Nun sind wir Geächtete: Angeklagt wegen Hochverrat."
"An einer Idee, die seit Jahren tot ist und die man längst beerdigt hat." Far'iki schnaubte. "Schon seit langem gab es im Orden Stimmen, die dafür waren, die Republik nicht länger zu verteidigen. Wir haben sie ignoriert. Und nun? Nun werden wir gejagt von denen, mit denen wir die Republik beschützt haben."
"Nicht alle jagen euch."
"Stimmt Vod, nicht alle." Far'iki musste lächeln. "Komm, lass uns hier verschwinden. Ich will von diesem Planeten runter."

*****

Mit dem funktionsfähigen Speeder waren sie nun schon nach weniger als zwei Stunden in der Stadt angekommen. Dort ließen sie den Speeder stehen und Vod versuchte, für beide Kleidung zu kaufen.
Als er sich mit Vod am vereinbarten Treffpunkt traf, meinte dieser: "Ich habe einen Frachterkapitän gefunden. Er wird uns hier wegbringen. Keine Fragen, keine Formulare."
"Das ist gut. Wir können unsere Spur verbergen, wenn wir erstmal von hier weg sind."
Vod reichte ihm die Kleider. "Hier, für euch. Eine Jedirobe ist ein wenig zu auffällig."
"Ja, das ist sie." Schwermut umfasste Far'iki.

Um sich abzulenken, fragte er: "Vod, was bedeutet dein Name? Ich weiß, dass jeder Klon einen Namen bekommen hat, der eine Bedeutung hat."
"Das Wort ist Mando'a. Es bedeutet ‚Bruder'."
"Bruder? Ja, das passt."
"Was meinst du damit?"
"Nun, als ein Freund standest du allezeit zu mir, und in Notzeiten halfst du mir wie ein Bruder."
"Danke." Vod war sprachlos. Er hatte gedacht, mit dem Tod von Alori hätte er jedes Recht an seinem Namen verloren – schließlich war selbst Alori ein Bruder, ein Klon, gewesen. Doch Far'iki hatte ihm klar gemacht, dass es auf die ankommt, die man als Freunde erwählt.

*****

Langsam legte Vod seine Rüstung ab. Sie war ein Teil von ihm gewesen – sein ganzes Leben lang hatte er diese Rüstung getragen. Doch dieser Lebensabschnitt war vorbei. Vor ihm lag ein neues Leben – er konnte nun denen helfen, die Hilfe benötigten und die Hilfe verdienten. Nun hing es nicht mehr von fremden Bündnissen ab, wer sein Feind und wer sein Freund war. DAS war nun seine Entscheidung. Und, er war immer noch ein Krieger. Aber vor allem – er war frei!



ENDE


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