Disclaimer: Die Marke 'Star Wars', die Fiktion und sämtliche Begriffe, Figuren, Charaktere, etc daraus gehören Lucasfilm Ltd.. Diese Fanfictions dienen der Unterhaltung und sind ohne jedes finanzielle Interesse geschrieben und veröffentlicht worden. Verantwortung und Copyright für den Inhalt der Geschichte verbleiben bei mir, dem Autor. Eine Verletzung von Urheberrechten ist nicht beabsichtigt.
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im Leben gestrandet
„Euer Glück ist ja
unheimlich.“
Sein Gegenspieler erhob sich, deutete
eine Verbeugung an und verließ Garian.
Garian seufzte. Vor ihm auf dem Tisch
lagen Karten und ein größerer Stapel Credits, die er in
den letzten Stunden im Spiel gegen einige anderen Spieler gewonnen
hatte.
Allerdings hatte nicht nur Glück
damit zu tun – die Macht war mit ihm.
Hätte der Jedi-Orden davon erfahren, hätte es einen
Aufschrei der Empörung gegeben. Aber den Orden gab es nicht mehr
– er lag in Trümmern, genauso wie das Leben von Garian.
An
jenem schicksalhaften Tag vor knapp zwei Jahren hatte er alles
verloren – sein Lichtschwert, seine Freunde, seine Heimat, sein
Leben.
Er hatte die Order 66 zwar überlebt,
aber der Preis war hoch: keine Beziehungen, keine Kontakte mehr –
und ein Leben im Schatten.
Niemand durfte erfahren, wer und
was er eigentlich war.
Und so lebte er als Spieler – er
betrog seine Gegenüber um das nötige Geld zum Essen zu
bekommen.
Dauernd musste er an „die Schuld
des Überlebenden“ denken. Diesen Ausdruck hatte er von den
Klonen gehört – sie bezeichneten damit das Gefühl,
dass ein Klon empfand, wenn er als einziger oder einer von wenigen
einen gefährlichen und tödlichen Einsatz überlebt
hatte.
Garian hatte mit einigen Klonen darüber
gesprochen und hatte versucht, ihnen zu zeigen, dass es keine Schuld
daran geben kann, überlebt zu haben.
Doch mittlerweile sah er das anders –
er hatte überlebt, doch so viele, tapfere Jedi waren gestorben.
Er hatte es geschafft, die begleitenden Klone auszuschalten und war
geflohen. Nie mehr hatte er sich Coruscant auch nur genähert. Er
hielt es für wahnsinnig, den Ort aufzusuchen, wo man die Jedi
als erstes vermuten würde.
Mit großer Vorsicht hatte er
anfangs die Dateien des Imperiums durchgesehen, in denen die noch
gesuchten Jedi standen. Jeden Tag war die Liste kürzer geworden
und jeden Tag trauerte Garian um die, deren Namen dort nicht mehr
standen.
Aber auch diese Liste war keine
eindeutige Quelle – noch nie hatte er seinen, Anakin's oder
Yoda's Namen entdecken können. Eindeutig wusste wohl niemand,
welche Jedi noch lebten und welche schon lange tot waren.
Oft sehnte er sich nach anderen Jedi –
eine unerfüllbare Sehnsucht. Die meisten Jedi waren tot und die
anderen über die ganze Galaxie verstreut.
In den zwei Jahren hatte er nur drei
weitere Jedi getroffen. Zwei hatten nicht einmal mit ihm geredet, der
dritte wollte mit ihm zusammen „den Orden wieder aufbauen.“
Garian musste noch heute darüber
den Kopf schütteln.
„Den Orden wieder aufbauen“
- wozu? Die Galaxie kam ganz gut ohne Jedi aus, soweit Garian das
beurteilen konnte. Keiner weinte den Jedi nach – im Gegenteil,
die meisten Gespräche, die Garian hörte, zeugten von einer
gewissen Freude, diese „grausamen, kriegstreibenden,
kinderraubenden Mörder“ endlich los zu sein.
Nein, sein Leben als Jedi war schon
lange vorbei. Es würde nicht wiederkommen und er musste sich ein
neues Ziel suchen. Doch er wusste nicht, was.
Er war Jedi – Jedi ist
kein Beruf, Jedi ist ein Leben. Und er konnte sein Leben nicht
verleugnen – so sehr es auch versuchte. Er hatte sein ganzes
Leben damit verbracht, Jedi zu sein, und diese Prägung
konnte er nicht verleugnen.
Und so stand er vor den Trümmern
seiner Existenz. Alles, was ihm mal lieb und teuer gewesen war, war
zerstört.
Nun lebte er davon, dass er andere
Leute mit Hilfe der Macht betrog. Davon konnte er zwar leben, aber er
hatte das Gefühl, dass er beim jeden Spiel ein Stück seiner
Seele verkaufte.
Und wenn er seine Seele verkauft
hatte? Was sollte dann passieren? Würde er der dunklen Seite
verfallen und auf ewig ein Monster werden?
Garian unterbrach seine Gedanken: diese
Gedanken kamen ihm viel zu oft.
Langsam packte er seine Credits
zusammen und verließ diesen Ort.
Sein Ziel war eine Bar – zwar
würde der Alkohol ihm keine Antworten bringen, aber er würde
ihn, wie schon oft, für einige Stunden vergessen lassen.
ENDE
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